Die Tür
Das ist ein Regen vor
der Tür, der flutet Straßen.
Da sind Straßen im
Regen, die nicht befahren sind.
Da ist eine Fahrt auf
den Straßen, die nicht enden will.
Da ist ein Ende von
der Fahrt, das viel zu plötzlich kommt.
Da bin ich mittendrin
und ich weiß es.
Um mich die Wände,
die mich schützen, vor dem Draußen.
Zwischen den Wänden
Licht.
Was brauche ich
sonst?
Hier liege ich. Wenn
ich Hunger habe, esse ich. Wenn ich friere, kann ich mich aufwärmen, wenn ich
schmutzig bin, kann ich mich waschen. Ich schlafe, wenn ich müde bin.
Da bin ich,
mittendrin und ich weiß es.
Das ist ein Sturm vor
der Tür, der Häuser mit sich reißt.
Da sind Häuser im
Sturm, in denen gewohnt wird.
Da ist Wohnen in den
Häusern, das blind macht.
Da ist Blindheit in
dem Wohnen, das wächst.
Da bin ich mittendrin
und ich sehe es.
Über mir ein Dach,
das mich schützt, vor dem Draußen.
Unter dem Dach Wärme.
Was brauche ich
sonst?
Hier sitze ich. Wenn
ich friere, kann ich mich aufwärmen, wenn ich schmutzig bin, kann ich mich
waschen. Ich schlafe, wenn ich müde bin.
Da bin ich mittendrin
und ich sehe es.
Das ist ein Krieg vor
der Tür, der tötet Menschen.
Da sind Menschen im
Krieg, die nicht mehr denken.
Da sind Gedanken in
den Menschen, die nicht lieben können.
Da ist Liebe in den
Gedanken, die nicht spüren kann.
Da bin ich,
mittendrin und ich fühle es.
Unter mir der Boden,
er schützt mich, vor dem Draußen.
Auf dem Boden,
Sicherheit.
Was brauche ich
sonst?
Hier stehe ich. Wenn ich Hunger habe, esse ich. Wenn ich
friere, kann ich mich aufwärmen, wenn ich schmutzig bin, kann ich mich waschen.
Ich schlafe, wenn ich müde bin.
Da bin ich,
mittendrin und ich fühle es.
Aber da sind doch
Fenster! Da sind Fenster in den Wänden. Ich kann nach draußen sehen, ich sehe es
doch!
Und da ist eine Tür,
neben dem Fenster, eine Tür. Das ist doch eine Tür. Ich sehe sie doch!
Die kann ich doch
öffnen. Ich kann die Tür öffnen.
Das ist die Freiheit
vor der Tür.
Die wähle ich.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen